Stress abbauen: Wie dich eine Stressanalyse weiterbringt
Blog-Artikel von Sandy Recknagel
Höchstwahrscheinlich bist du auf dieser Seite gelandet, weil du dich gestresst fühlst. Möglicherweise hast du bereits typische Stress-Symptome an dir festgestellt.
Hier ein paar Beispiele:
Du trittst gegenüber deinen Mitmenschen gereizter als früher auf oder du igelst dich unerwartet ein. Du hast das Gefühl, die Aufgaben in deinem Leben wachsen dir über den Kopf, du fühlst dich überfordert und schaust Haare raufend oder ohnmächtig auf dein Leben und fragst dich, wie es nur soweit kommen konnte.
Du willst etwas dagegen tun, doch so richtig findest du keine 100-prozentige Lösung, um dem Stress zu entrinnen. Im Affekt hast du vielleicht schon beschlossen „Dann schmeiß` ich eben alles hin“ (die alles-oder-nichts-Haltung). Oder du klagst, wie schlimm das alles ist (die Selbstmitleid-Schiene). Oder du hältst eisern durch, ärgerst dich aber täglich und schimpfst, wie unfair das Leben doch ist (die Pflichtbewusstseins-und-sich-dennoch-nicht-besser-fühlen-Variante).
Ich denke, dir ist selbst klar, dass das keine wirklich hilfreichen Lösungen sind, deinen Stress loszuwerden. Ganz im Gegenteil, du löst deine Stressnöte nicht wirklich, sondern fütterst eher negative Gedankenmuster, Ängste und Sorgen, die wiederum die Entwicklung von Krankheiten unterstützen können.
Nutze eine Stressanalyse, um die Ursachen für dein Stresserleben zu erkennen
Damit du nicht steckenbleibst und du stressfrei wieder nach vorne schauen kannst, lege ich dir für deine Stressbewältigung eine Stressanalyse ans Herz. Mit einer Basis-Analyse gehst du ganz systematisch an die Sache heran und du klärst zuerst einmal genau, was dich stresst.
Denn: Nicht das Leben selbst stresst uns, sondern immer eine konkrete Situation, die Stress in uns auslöst.
Diese gilt es glasklar auf den Punkt zu bringen. Nur so kannst du Lösungen entwickeln, um aus dieser Situation herauszukommen oder gelassener mit ihr umzugehen.
Was genau passiert bei einer Stressanalyse?
Stelle dir folgende Situation vor: Du hast Feierabend und fährst mit deinem Auto nach Hause. Plötzlich säuft dein Fahrzeug alle zwei Kilometer ab. Was wirst du jetzt tun?
Okay, ich höre dich gerade tief seufzen, da eine neue Stress-Situation auf den Plan gerückt ist. Doch im Grunde weißt du, was zu tun ist: Du wirst dein Auto in die Werkstatt bringen. Dort wird der Mechaniker deines Vertrauens der Ursache auf den Grund gehen und schließlich das Problem beheben.
Bei einer Stressanalyse ist es im Grunde nicht anders.
Die Methode, um die Ursachen für deinen Stress herauszufinden, ist natürlich eine andere als in der Kfz-Werkstatt. Die Stressanalyse bedient sich verschiedener Fragen zu wichtigen Lebensbereichen wie Arbeit oder Beziehungsleben, zu deiner Persönlichkeit im Umgang mit Stress und zu deinen Gewohnheiten. Auf diese Weise hast du die Möglichkeit, dein Leben stückchenweise zu reflektieren und bewusster wahrzunehmen.
Sei dir bewusst: Echte Stressbewältigung ist immer eine Auseinandersetzung mit dir selbst.
Mit den richtigen Fragen kommst du konkreten Belastungssituationen einfach besser auf die Schliche, als wenn du im Alleingang darüber nachdenken musst.
In meiner Arbeit als Stressberaterin habe ich zum Beispiel einen Fragebogen entwickelt, in dem ich sehr detailliert den Stresspegel in den Lebensbereichen Arbeitsleben, Partnerschaft, familiäre Beziehungen, Organisation im privaten Alltag (Haushalt, Kindererziehung uvm.), Geldsituation, Persönlichkeit und Gesundheit erfasse.
Meine Coaching-Kund*innen sind oft überrascht, wie viele Stressfaktoren in ihrem Leben zusammenkommen. Manche Auslöser waren ihnen intuitiv bekannt, doch es fehlten Ihnen einfach die richtigen Worte. Andere waren ihnen bislang überhaupt nicht bewusst.
Wenn man sich in Ruhe mit persönlichen Lebenssituationen beschäftigt, wird einem häufig auch das Ausmaß eines Stressors bewusst. Zum Beispiel kann die Pflege eines Familienangehörigen belastender sein, als man es sich bisher zugestehen wollte.
Tipp: Meinen Fragebogen stelle ich in meinem Ratgeber “ZÄHME DEIN STRESSMONSTER – Stressmacher aufspüren und nachhaltige Lösungen finden” zur Verfügung. Doch lies erst einmal bis zum Ende der Seite, damit du erfährst, wie du auch intuitiv ein Stress-Problem bei dir lösen kannst.
Wie gehst du vor, wenn du intuitiv eine Stressanalyse bei dir machen möchtest?
Zuerst einmal kannst du dir überlegen, welchen Lebensbereich du dir genauer anschauen möchtest, z.B. dein Arbeitsleben, deine Partnerschaft, deine Familie oder wo auch immer gerade Stress dein Leben schwer macht.
Danach ist es wichtig, dass du deine Stressoren so spezifisch wie möglich beschreibst. Mit „spezifisch“ meine ich konkret, konkret und nochmals konkret.
„Ich habe Stress im Job“ ist zum Beispiel zu allgemein. Konkreter wäre: „Meine Arbeit verlangt, dass ich in der Zeit von 9 bis 14 Uhr mehrere Aufgaben gleichzeitig erledigen muss. Das überfordert mich.“
Je spezifischer du dein Problem beschreiben kannst, umso besser kannst du Lösungen entwickeln und deinen Stress effektiv und nachhaltig reduzieren. In meinem Beispiel muss also nicht zwangsläufig eine Kündigung des Arbeitsverhältnisses die Lösung sein (wie ich es leider oft als Erstes von Personen höre, die Stress im Job haben). Eine konkrete Beschreibung von Stress-Situationen gibt viel mehr Raum kreativ zu werden, ebenso konkrete Lösungsmöglichkeiten zu finden.
Nachdem du deine Stress-Situation eingegrenzt hast, überlegst du, was du verändern könntest.
Finde Ideen, die dich motivieren, etwas zu tun und sei es auch nur eine kleine Veränderung. Wichtig ist, dass du deine Lösungen nicht bewertest oder als dumm abtust.
Für das konkrete Beispiel von oben gibt es hier ein paar knackige Anregungen:
- Ich könnte die täglichen Aufgaben anders strukturieren.
- Aufgabe XY kann ich an die Praktikantin delegieren.
- Ich kann bei Aufgabe XX, die absolute Konzentration braucht, den Telefonhörer ruhig mal 10 Minuten neben das Telefon legen oder an meine Kollegin umleiten.
- Ich muss nicht bei allen Aufgaben perfektionistisch sein. So kann ich es schaffen, dass z.B. die Arbeitsaufgabe XZ zukünftig nur noch 10 Minuten anstelle von 30 Minuten meiner Arbeitszeit in Anspruch nimmt.
Probiere Dinge von deiner Ideen-Liste aus und schaue, wie sie dein Stressempfinden im Verlauf der Zeit positiv beeinflussen.
Klären solltest du auf jeden Fall auch, was du nicht verändern und deshalb akzeptieren solltest.
Akzeptanz ist ein wichtiger Schlüssel im Stressmanagement. Es lohnt sich nicht, Energie in Dinge zu stecken, die wir nicht verändern können. Das können beispielsweise bestimmte Rahmenbedingungen im Job sein.
Du kannst jedoch deine Einstellung dazu überprüfen und deinen Stresspegel, zum Beispiel bei hoher Arbeitsbelastung, auf einem gesunden Level halten, indem du sagst: „Ich erledige eine Aufgabe nach der anderen, so wird auch ein Schuh daraus.“
Meine Empfehlung: Nutze eine Stressanalyse zum Einstieg und beseitige so Stress-Baustellen in deinem Leben
Eine Stressanalyse ist meiner Erfahrung nach wirklich der beste Einstieg, um herauszufinden, woher dein Stress kommt. Die Ergebnisse bringen echte Aha-Momente und vor allem Klarheit.
Als Stressberaterin habe ich immer wieder erlebt, wie sich bei meinen Kund*innen das Gefühl, dem stressigen Leben hilflos ausgeliefert zu sein, verwandelt hat und zwar in ein Gefühl der inneren Stärke, dass sie etwas verändern können oder Dinge, die nicht zu ändern sind, besser akzeptieren und annehmen zu können.
Das macht den Kopf frei, beruhigt, löst Anspannungen und man kommt intuitiv wieder ins Handeln.
Da ich von meinen Kund*innen immer wieder gefragt wurde, ob ich einen Fragebogen zur Stressanalyse zur Verfügung stellen könnte, mit dem sie allein arbeiten können, ohne gleich ein Coaching zu buchen, habe ich den Ratgeber “ZÄHME DEIN STRESSMONSTER” geschrieben. Darin sind wertvolle Fragebögen zur Selbstanalyse enthalten.
Vielleicht ist mein Buch auch etwas für dich. Du erhältst es über Amazon.
Bist du bereit für deine persönliche Stressanalyse?
Dann los.
Bleibe gesund und lebe gut. So läuft der Hase richtig.
Deine Stressberaterin Sandy